Der Athletenklub Nord Wien stellte am 6.9.1948 ein Gesuch an den Österreichischen Gewichtheberverband um Aufnahme. Am 13.9.1948 wurde diesem Ansinnen entsprochen. Allerdings waren die Stemmer des AK damals nur eine Sektion des Fußballvereins Nord Wien. 1949 nahm der A.K. Nord Wien das erste Mal an einer Mannschaftsmeisterschaft teil.
Der A.K. Nord Wien, Sektion Stemmen, war aus den Trümmern eines Vorgängervereins entstanden. Der A.K. Atlas war seit 1912 aktiv. Später wurde der Verein dann in A.K. Siemens und A.K. Fiat umbenannt. 1939 mußte die Vereinstätigkeit eingestellt werden, weil sämtliche Ahtleten zur Wehrmacht eingezogen wurden.
An dieser Stelle sei stellvertretend für alle Athleten der 1920-er und 1930-er Jahre an Hrn. Josef „Pepi“ Schönthaler (Milon Sankt Pölten; 19.4.1913 – 7.10.1967) gedacht. Er ist der Grossonkel des Web-Masters und ist möglicherweise mit Athleten des A.K. Atlas auf der Treppe gestanden. Leider sind aus dieser Zeit keine Unterlagen über das nationale Wettkampfgeschehen in Österreich mehr erhalten. Nur die internationalen Ergebnise eines Fritz Hallers, Hans von Szabadocs und wie sie alle hießen hat den Weltkrieg überdauert.
Diese Athleten haben dafür gesorgt, dass in Zeiten höchster wirtschaftlicher und politischer Not unser Sport am Leben gehalten wurde und dass Österreich auf sportliche Art und Weise international positiv repräsentiert wurde. Wo immer sie auch jetzt sein mögen, die heutige Generation von Athleten, Funktionären und Freunden des Gewichthebersports entbietet ihnen ein respektvolles und anerkennendes – KRAFT FREI !!!
Nach dem 2. Weltkrieg trafen sich der spätere Obmann Marek und Wilhelm Katzer beim Puschawirt in der Brünner Strasse und beschlossen die Vereinstätigkeit wiederaufzunehmen – der A.K. Nord Wien war geboren. Die erste Heimstätte des Vereins befand sich im Gasthaus Nikenday, Johann Laufner Gasse 39.
Bis zum Jahr 1986 wechselte der A.K. Nord Wien im Schnitt alle zwei Jahre seine Heimstätte. Seit 1986 ist man nun am aktuellen Standort, der Dominik Hofmann Halle im Seitz Hof, zu Hause. Der erste Mannschaftsmeisterschaftskampf wurde am 19.2.1949, gegen Oberlaa in der III. Klasse B, bestritten und auf Anhieb gewonnen. Die damaligen Athleten hießen Katzer, Mirschitzka, Müllner, Skala, Schöberl, um nur einige zu nennen.
Am 1.7.1955 wechselte Fux Helmut zum A.K. Nord Wien. Dies wird deshalb besonders erwähnt, weil Sportkollege Fux zum Chronisten des Vereins wurde und weil es ohne ihn weder diesen geschichtlichen Abriss noch überhaupt Aufzeichnungen aus der Gründungszeit des Vereines bzw. von den Vorgängervereinen geben würde.
Der AK Nord Wien ist in seiner Geschichte schon öfter eine „Kooperation“ eingegangen. Am 22.11.1974 fusionierte man sich mit dem S.C.Lofak, woraufhin man ab sofort unter A.K.Nord Wien/Lofak firmierte. 1978 wurde das 30-jährige Bestehen des Vereines mit einem großen Turnier gefeiert. Tagesbester wurde Franz Langthaler von Herkules.
1980 kamen der heutige Ehrenobmann Wilhelm Laser und seine Frau Erna zum A.K. Nord Wien. Sie sind bis heute große Stützen des Vereines und aus dem Vereinsgeschehen der letzten über 30 Jahre nicht wegzudenken.B
Am 5.12.1990 bildete sich die Wettkampfgemeinschaft A.K. Herkules / AK MaierBau – Nord Wien. Während es in den Jahren 1946 – 1954 im Bezirk Wien Nord noch 25 Vereine gab, gibt es heute in Floridsdorf nur mehr zwei Gewichthebervereine. Davon ist nur einer, der A.K. Nord Wien, in der Mannschaftsmeisterschaft mit einer eigenen Mannschaft aktiv. Seit dem Jahr 2012 bilden wir eine Wettkampfgemeinschaft mit dem S.V. Polizei.
Nachdem in den 1980-er Jahren noch regelmäßig österreichische Gewichtheber bei olympischen Spielen vertreten waren, geriet unser Sport im Laufe der 1990-er Jahre immer mehr ins Abseits. Erst mit dem Olympiasieg von Mathias Steiner 2008, allerdings für Deutschland, ging wieder ein Ruck durch die leider nur mehr kleine österreichische Gewichtheberszene.
Das aber das Interesse am Hantelsport ungebrochen ist, zeigte der Auftritt des A.K. Nord Wien am Donauinselfest 2013, wo der Stand der Gewichtheber mit zu jenen gehörten, die auf der Sportinsel sich des größten Zuspruches erfreuen konnten. Ab diesem Jahr befand sich der AK Nord Wien erneut in einer Wettkampfgemeinschaft und zwar mit dem Polizei SV. Zusätzlich stießen noch starke Athleten zum Verein wie z.B. Daniel DeBuigne, Sultan Aliev, etc.
Diese Konstellation führte die Wettkampfgemeinschaft AK Nord Wien / Polizei SV bis in die Bundesliga. Durch Verletzungen und Abgänge konnte diese Liga nur eine Saison, 2017, gehalten werden.
2018 trennten sich der Polizei SV und der AK Nord Wien in aller Freundschaft.
Sultan Aliev verließ 2019 Floridsdorf in Richtung Vorarlberg.
Ab 2020 hatte uns Corona fest im Griff inklusive monatelanger Hallensperre und Ausfall sämtlicher Wettkämpfe. Viele Athleten bauten sich zu Hause Trainingsmöglichkeiten und borgten sich Hanteln und Gewichte vom Verein aus. Ab 2022 begann quasi eine neue Ära für den AK Nord Wien. Einerseits konnte der Weg der Förderung weiblicher Athleten erfolgreich fortgesetzt werden andererseits entwickelten sich viele junge Heber dermaßen enorm, dass zwei (Jakob Maislinger und Matthias Perik) von ihnen zur neuen WKG Innviertel in die Bundesliga verleiht werden konnten.
Jake Maislinger erreichte auch noch etwas Historisches: Den Staatsmeistertitel in der Klasse – 96 kg mit 135 kg Reißen bzw. 170 kg Stoßen! Natascha Bartl fügte diesem Erfolg dann noch eine Bronzemedaille bei den Staatsmeisterschaften der Damen hinzu.
Jake 135 kg Reißen Natascha 66 kg Reißen
Jake 170 kg Stoßen Natascha 80 kg Stoßen
Fanden wir uns 2022 noch in der Teamliga 4 startete die Frauschaft des AK Nord Wien ob der steigenden Leistungen seiner Athletinnen 2023 schon in der Teamliga 2 wo wir uns aufgrund der rasanten „Aufwertung“ keine großen Hoffnungen machten. Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Wir fanden uns in einer enorm starken Liga mit einem eindeutigen Favoriten der WKG AKH Vösendorf/KSV Hercules: Teamliga 2 2023
Das Ergebnis gegen den KSV Pressbaum daheim schien unsere Befürchtungen zu bestätigen, denn es setzte eine 0:2 – Niederlage. Doch schon in der nächsten Runde konnte der 1. FAK-Goliath in „Heimstadion“ 2:0 geschlagen werden und das Team erreichte eine Punkteleistung ganz knapp an der 1200-er – Grenze!
In der dritten Runde war die Hoffnung groß diesen Schwung nach Vösendorf zum Ligafavoriten mitnehmen zu können. Obwohl eine neue Mannschaftsbestleistung von 1231,18 Sinclairpunkten erreicht werden konnte reichte es „nur“ zu einer 0:2 – Niederlage. Die letzte Runde vor der Sommerpause lieferte dann die große Überraschung. Mit einer erneuten Steigerung der Teambestleistung auf 1236,95 Sinclairpunkte konnte der KSV Pressbaum auswärts knapp mit 1:0 besiegt werden! Und plötzlich war aus dem Aufsteiger ein möglicher Titelanwärter geworden. Vor allem deswegen, weil einerseits eine große Kontinuität in der Antrittsdisziplin unseres Sportlerinnen gegeben war und andererseits weil sich jede einzelne/r kontinuierlich steigerte.
Auch die Sommerpause konnte diesen Trend nicht stoppen. Eine berufliche Verhinderung unserer Mels Caro ergab die Chance für unsere Jugendathletin Kaltner Emily in der Mannschaft zu starten und diesem Team gelang das Kunststück den hohen Ligafavoriten in der Dominik Hofmann – Halle ein Bein zu stellen. Mit einem 2:0 Sieg machte man sich plötzlich zum – unerwarteten – Ligafavoriten!
Dass aber die Bäume nicht in den Himmel wachsen mussten wir in der letzten Begegnung auswärts gegen den 1. FAK Goliath erfahren. Der Verletzungsteufel kam uneingeladen und machte einen Einsatz von Bartl Natascha und Müller Simon unmöglich sodaß unser Cheftrainer Buranich Christoph ins Trikot schlüpfen musste. Die tapfer kämpfende Mannschaft stemmte sich vergeblich gegen die 0:1 – Niederlage, welche schlußendlich doch „nur“ den dritten Platz in der Ligawertung ergab.
DIE Überraschung folgte allerdings erst bei der Wiener Landesmeisterschaft wo die Leistungen unserer Riege mit dem Pokal und den Goldmedaillen für die STÄRKSTE WIENER MANNSCHAFT 2023 entsprechend gewürdigt wurden!
Aber nicht nur das Team auch die einzelnen Athleten bestätigten den kontinuierlichen Aufwärtstrend 2023. Zum zweiten Mal in Folge stellte der AK Nord Wien einen Staatsmeisterder Allgemeinen Klasse! War es 2022 unser Maislinger Jake der in beeindruckender Manier die Klasse – 96 kg gewinnen konnte so war es 2023 Müller Simon der – souverän – die Klasse – 67 kg für sich entschied.
Dazu holte sich Perik Matthias den Vize-Staatsmeistertitel in der Klasse – 96 kg mit den fulminanten Leistungen 132 kg Reißen und 160 kg Stoßen und auch bei den Damen – ein besonderes Anliegen des AK Nord Wien – gab es WIEDER Medaillen. Bartl Natascha holte wie im Vorjahr Bronze mit 71 kg im Reißen und 81 kg im Stoßen. Leistungen, die sich wohl auch internationale Einsätze verdienen würden!
Natascha 71 kg Reißen Simon 88 kg Reißen Matthias 132 kg Reißen
Natascha 81 kg Stoßen Simon 102 kg Stoßen Matthias 160 kg Stoßen
Nicht nur bei den Einzelstarts auch im Rahmen der WKG Innviertel zeigt Matthias enorme Leistungen. Auch in anderen Bereichen eilt der AK Nord Wien von Erfolg zu Erfolg. So konnte Nemec Martin seinen Titel bei den Staatsmeisterschaften der Masters wiederholen während einige Zugänge den Trainingskader verstärken, wo wir uns über alle neuen Athleten freuen aber besonders über die Jungen wie z.B. unseren Poldi.
Die gute und positive Stimmung konnte man auch beim letzten Wettkampf des Jahres der Klubmeisterschaft merken wo die Performance des AK Nord Wien durch die Anwesenheit unseres Präsidenten Bezirksrat Robert Stiedl und insbesondere durch jene des Landtagsabgeordneten Mag. Gerhard Spitzer gewürdigt wurden.
2024 fand sich der AK Nord Wien erneut eine Stufe (sprich: Liga) höher als im Vorjahr, nämlich in der Teamliga 1 mit so starken Teams wie dem SC Harland, Badener AC oder dem Polizei SV Wien: Teamliga 1 2024
Gleich in der ersten Begegnung gegen den Badener AC musste unsere Equipe stark ersatzgeschwächt in unserer Heimstätte den Ligastart bestreiten. Trotz guter Leistungen der antretenden Athleten setzte es eine 0:6 – Niederlage. Für die zweite Runde konnte aber das stärkste Team gestellt werden was nicht zuletzt an der Motivation lag. Stand doch das Wiener Derby gegen den Polizei SV an. Mit der Saisonbestleistung von 1370,14 Sinclairpunkten gelang ein 4:0 – Sieg, wobei sich jede einzelne Athletin geradezu entfesselt zeigte: Liste AK Nord Wien vs. Polizei SV Wien
Im Mai stand dann noch die Auswärtsbegegnung gegen den Ligafavoriten, den SC Harland, an. Selbst, wenn das Team nicht ersatzgeschwächt gewesen wäre, wäre in Harland nichts zu holen gewesen. Mit einer Sinclairleistung knapp unter 1500 Punkten war das Team des SC Harland, trotz guter Leistung unserer Sportler, außer Reichweite.
Abseits des Ligabetriebs bestritten unsere Sportler natürlich auch Einzelmeisterschaften. So fanden zwei „Flodobären“ Ende April ihren Weg nach Salzburg zu den Staatsmeisterschaften der Masters. Mit neuem Wiener Landesrekord im Stoßen konnte sich Schönauer Leopold zum Staatsmeister der AK V, Gewichtsklasse – 73 kg krönen. Dem zweiten Teil unseres Teams, Nemec Martin, erging es weniger gut. Nach einer guten Reißserie versuchte sich Martin am österreichischen Rekord der Klasse – 96 kg, AK VI. 72 kg fanden ihren Weg mühelos und sauber in die Hochstrecke und wurden dennoch ungültig gegeben – die Wertungsanlage war defekt und das Zeitablaufsignal wurde zu früh gegeben!
Dermaßen „motiviert“ meldete Martin für das Stoßen ab und trat tief enttäuscht die Heimreise an. Das sollte aber nicht die einzige „seltsame“ Entscheidung sein, die ihn betraf. Auch bei den ASKÖ-Bundesmeisterschaften wurde ein eigentlich gültiger Versuch auf dem Rekordgewicht 1:2 – ungültig gegeben ….
Bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften in Innsbruck war der AK Nord Wien, wie gewohnt in den letzten Jahren, stark vertreten. Und zum dritten Mal in Folge konnten die „Flodobären“ einen Staatsmeister stellen. Diesmal schlug unser „Hias“, Perik Matthias, in der Klasse – 102 kg zu. In einem epischen Gefecht gegen den Ranshofener Athleten Patrick Dürnberger, erreichte Matthias, mit 138 kg Reißen, 163 kg Stoßen 301 Zweikampfkilos bzw. 348,62 Sincliarpunkte!
Aber auch Bartl Natascha und Maislinger Jakob zeigten sich von ihrer jeweils besten Seite und fixierten die Bronze-Medaillen in ihren Klassen – bravo „Flodobären“! Dieses Ergebnis rundete Manalo John-Carlo mit einem fünften Platz in der stark besetzten Klasse – 81 kg ab.
Im Juni musste der AK Nord Wien jedoch einen schweren Verlust beklagen. Unser Kassier und Chronist des Vereines, Helmut Fux, verstarb nach langer Krankheit: Parte Helmut
In den Herbst startete unser Team mit einer knappen Auswärtsniederlage beim Badener AC. Trotz guter Leistungen mussten wir uns 0:2 geschlagen geben. Hattinger Bernd gab dabei sein Wettkampfdebüt außer Konkurrenz und machte seine Sache mehr mit 68 kg Reißen bzw. 75 kg Stoßen mehr als gut.
Anfang Oktober waren wir dann beim Polizei SV Wien zu Gast. Und diesem gelang aufgrund eines Mißgeschicks unseres John’s die Revanche für die Niederlage im Frühjahr. Doch schon im nächsten und letzten Wettkampf dieser Ligasaison sollte sich das Glück wieder wenden. Den es gelang dem AK Nord Wien als einziges Team den sonst überlegenen SC Harland in dieser Saison zu besiegen. Ein knapper 2:1 – Sieg konnte zum Abschluß eingefahren werden was uns den dritten Rang in der Liga und erneut jenen des stärksten Wiener Teams des Jahres sicherte!
Bei den Wiener Landesmeisterschaften am 16.11. im Lokal des FAK Goliath räumten die „Flodobären“ gehörig ab obwohl viele unserer Athleten gar nicht an den Start gingen. Mit zwei Landesmeistertiteln der Allgemeinen Klasse und etlichen Titeln und Medaillen in den Jugend- und Mastersklassen zeigten unsere Athleten einmal mehr auf: Ergebnisbuch
Schließlich fand das Jahr 2024 seinen krönenden Abschluß am 14.12. mit der Klubmeisterschaft des AK Nord Wien. Obwohl nur sieben Athleten an die Hantel traten wurde Hantelsport vom feinsten geboten. Leo und Martin markierten inoffizielle Wiener Landesrekorde und Jakob und Matthias lieferten sich ein episches Gefecht um den Titel „Meister der Meister“ bei dem ein entfesselter Jake das bessere Ende für sich hatte: Ergebnisliste
Geadelt wurde die Veranstaltung zudem durch die Anwesenheit unseres Präsidenten Robert Stiedl und unseres Bezirksvorsteher Gerorg Papai, der auch die Siegerehrung vornahm und durchaus stolz auf „seine“ Stemmer war!